Chronik

Die FFW Zaisering - Damals und Heute

1874
Am 24. Juni 1874 wurde die Freiwillige Feuerwehr Zaisering gegründet. Noch im Gründungsjahr konnte als erstes Löschgerät eine zweirädrige Handdruckspritze erworben werden.
Die Befüllung mit Löschwasser wurde mit Eimern ausgeführt. Das Wasser musste durch Muskelkraft zur Brand­stelle gepumpt werden.

1880
Um 1880 brannte die Kirche in Zaisering. Über dieses Ereignis sind leider keine genaueren Aufzeichnungen erhalten. In diesem Jahr konnte die erste Vereinsfahne geweiht werden.
Gestiftet wurde sie von den Frauen und Jungfrauen von Zaisering und Umgebung. So steht es auch auf der Fahne, die noch heute im Feuerwehrhaus aufbewahrt wird.

1889
Als zweites Löschgerät der Feuerwehr wurde eine vierrädrige Saugdruckspritze gekauft.
Zur Bedienung der Pumpe war eine Mannschaft von 2x8 Mann notwendig, die sich beim Pumpen abwechselten. Leider ist die Pumpe der Freiwilligen Feuerwehr Zaisering nicht mehr erhalten, sie wurde in den 50er Jahren zerlegt.

Der Anschaffungspreis lag bei RM 1.550,-. Das war verglichen mit den sonstigen Ausgaben der Feuerwehr
ein enormer finanzieller Aufwand. Die Druckspritze wurde aber von vielen Seiten unterstützt, unter anderem auch von seiner Kgl. Hoheit Prinzregent Luitpold mit RM 300,-. Dies belegt das Kassen­buch von 1889, Teil B:

1894
In dieses Jahr fällt der Bau des ersten Feuerwehr-Requisiten-Hauses. Ermöglicht wurde der Bau durch die Eigenleistung der Aktiven und durch Spenden.
Das Feuerwehrhaus konnte auf dem Grundstück von Josef Wagner (Stöcklbauer) errichtet werden.
Vorher waren die Löschgeräte bei einem Bauern untergebracht. Eine Marmorplatte, die an der Fassade befestigt war, befindet sich heute im Feuerwehrhaus.

1896
Die Zaiseringer Wehr wurde zu einem Brandeinsatz am 18. Oktober nach Westerndorf St. Peter gerufen.
Zum Einsatz rückte die Feuerwehr mit Pferden aus, wie es damals üblich war.

1899
Bei einem Einsatz in Holzhausen am 02. Juli wurden für die 25 Aktiven, die im Einsatz waren, eine Brotzeit und Bier ausgegeben. Der Preis hierfür betrug RM 7,50.
Das Aus- und Einspannen sowie das Füttern der Pferde kostete RM 0,60.
Am 10. Dezember wurde das 25 jährige Gründungsfest in der Gastwirtschaft in Niedernburg gefeiert, auf dem auch die Rosenheimer Stadtkapelle Berr spielte.

1908
Am 07. Januar mussten 11 Mann zu einem Einsatz nach Strasswend ausrücken. Als Entschädigung erhielten sie für ihren Einsatz RM 0,30 pro Mann.

1911
Die erste fahrbare Leiter der Zaiseringer Wehr wurde bei den Vereinigten Feuerwehrgeräte-Fabriken GmbH in München gekauft.
Bei der Leiter handelte es sich um ein Patent der Firma Magirus.
Sie kostete laut Kassenbuch ca. RM 540,-, was für damalige Verhältnisse sehr viel Geld war. Die Leiter ist noch erhalten.

1912
Am 24. und 25. Juli waren 26 Mann beim Weber (heute Lang) in Zaisering im Brandeinsatz.
Weitere Einsätze waren noch in Innleiten, Reipersberg, Aign und Tötenberg notwendig.

1913
Leonhardspfunzen gründete eine eigene Feuerwehr. Bis zu diesem Zeitpunkt stimmte das Einzugsgebiet der Feuerwehr Zaisering mit dem Kirchensprengel überein.
Die Ortschaften von Leonhardspfunzen, Haidbichl, Obernburg und Niedernburg gehörten nun zur Feuerwehr Leonhardspfunzen.

1914
Nach dem Beginn des ersten Weltkrieges wurden 38 aktive Wehrmänner zum Kriegsdienst einberufen, von denen acht Kameraden ihr Leben lassen mussten. 

1925/26 Die Zaiseringer Feuerwehr wurde zu einem Brandeinsatz beim Wirt in Niedernburg gerufen.

1928
Im Mai brach beim Bachmann in Zaisering (heute Oppacher) ein Brand aus. Die Feuerwehr wurde alarmiert.
Da die Männer aber beim Wirt waren, traten die Frauen vom Ort in Aktion und rückten zum Einsatz aus.

1929
Die erste Motorspritze wurde in Betrieb genommen, die bis 1960 im Einsatz war.
Für damalige Zeiten bedeutete dies einen grossen Fortschritt im Löschwesen der Feuerwehren.

1930
Es wurde eine Spendenaktion gestartet, die das Ziel hatte, ein Kraftfahrzeug zu kaufen, das für die Beförderung der Motorspritze geeignet war.
Die Aktion scheiterte jedoch an der damaligen Geldknappheit, wie in vorhandenen Schriftstücken zu lesen ist.

1933/34
Im September wurde die Zaiseringer Wehr zu einem Einsatz beim Staber in Buch gerufen.

1938/39
Die Zaiseringer Feuerwehr musste zu einem Einsatz beim Berghammer in Haidbichl.

1939
Der zweite Weltkrieg begann und wiederum wurden junge Männer zum Kriegsdienst einberufen. 11 Feuerwehrkameraden kehrten von ihrem Kriegseinsatz nicht mehr in die Heimat zurück. In diesem Jahr wurde unsere Wehr zu folgenden vier Einsätzen gerufen: zum Hell in Köbl, zum Lampersberger in Sulmaring, zum Wagner nach Reipersberg und zur Schreinerei Brand in Vogtareuth. Während des Zweiten Weltkriegs war die Vereinstätigkeit eingeschränkt. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltungsmassnahmen wurden die Freiwilligen Feuerwehren entsprechend organisiert. Die Zaiseringer Wehr wurde der Vogtareuther Wehr zugeordnet, soweit dies aus den erhaltenen Schriftstücken ersichtlich wird. Der damalige Fahnenjunker Konrad Kerer versteckte die Vereinsfahne wegen des Vereinsfahnenverbots von 1938 hinter einem Kleiderschrank.Dank dieses Engagements blieb die alte Fahne erhalten.

1945
Am 8. Mai endete der Zweite Weltkrieg. Unter schwierigen Bedingungen begann der Neuanfang. Zu einem Brandeinsatz in Vogtareuth beim Niggl musste die Zaiseringer Feuerwehr ausrücken.

1947
Die erste Zeit nach dem Krieg war für die Zaiseringer Feuerwehr nicht ganz einfach, denn zeitweilig gab es z.B. keinen Kommandanten. Kreisbrandinspektor Altmann beklagt für diese Zeit: „Es scheinen sich in Zaisering für die Feuerwehr. Zustände herauszuentwickeln, die ich für den alleinstehenden Ort nicht dulden kann und ich mich eventuell gezwungen sehe, beim Landrat die Einführung einer Pflichtfeuerwehr für Zaißering zu beantragen."' Dazu ist es jedoch nicht gekommen. Ab ca. 1948 gab es wieder eine richtige Vereinstätigkeit.

1952
Zu zwei Brandeinsätzen wurde die Zaiseringer Wehr gerufen.Diese waren beim Berghammer in Haidbichl und ein Bienenhausbrand beim Dangl in Zaisering.

1959
Dank der Spendenbereitschaft der Zaiseringer konnte zum 85 jährigen Gründungsfest eine neue Fahne geweiht werden. Das Amt der Fahnenmutter wurde von Frau Rosi Dangl aus Lochen und das der Fahnenbraut von Anni Dangl aus Zaisering übernommen.

1960
Eine neue Motorspritze vom Typ Magirus TS 8 wurde von der Gemeinde Vogtareuth angeschafft. Einen gebrauchten Feuerwehranhänger hat die Zaiseringer Wehr aus ihren Eigenmitteln von der Happinger Feuerwehr gekauft.

1962
Im Mai wurde die Zaiseringer Wehr zu einem Brandeinsatz beim Schowalter in Zaisering gerufen.

1964
Der damalige Bürgermeister Liegl aus Vogtareuth gab grünes Licht zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses und es konnte mit dem Planen begonnen werden. Da das bisherige Feuerwehrhaus durch die Anschaffung mehrerer Geräte zu klein geworden war, wurde eine Erweiterung notwendig.

1965
Am 04. Mai wurde abends durch einen Blitzschlag der Zaiseringer Kirchturm in Brand gesetzt.
An dem Löscheinsatz waren insgesamt 7 Feuerwehren beteiligt. Auch die Feuerwehrleiter der Rosenheimer Feuerwehr wurde bereitgestellt. Da diese jedoch zu kurz war, führten 3 Feuerwehrmänner der Zaiseringer Wehr Georg Dangl, Sebastian Dangl und Eugen Schira, einen Innenangriff mit Feuerlöscher durch. Unter grosser Gefahr drangen sie in den Kirchturm ein, um an den Brandherd zu gelangen. Ihnen ist es also zu verdanken, daß der Schaden in Grenzen gehalten werden konnte. Trotzdem brannte das Dachgestühl etwa 15 Meter von oben ab. Bereits am 18. Mai begann der Wiederaufbau des Kirchturms. Als Schutz vor einem erneuten Brand durch einen Blitzschlag wurde ein Blitzschutzgerät montiert.  

1966            
Im Herbst wurde mit dem Neubau des neuen Feuerwehrhauses begonnen. Noch im gleichen Jahr, am 10. Dezember, fand die Hebfeier statt. Wiederum ermöglichte es die Spendenfreudigkeit der Zaiseringer und die Arbeitsleistung der Feuerwehr, dass das neue Feuerwehrhaus gebaut werden konnte. Die Aktiven leisteten insgesamt 2142 Arbeitsstunden unentgeltlich, und es wurden Material- und Geldspenden im Wert von insgesamt DM 3100,- aufgebracht.  

1966/67 
Zu einem Brandeinsatz in Haid bei Vogtareuth wurde die Zaiseringer Feuerwehr gerufen. 

1967 
Bei herrlichem Herbstwetter wurde das erste Feuerwehrfahrzeug vom Typ TSF, ein Ford Transit, und das neue Feuerwehrhaus von Pfarrer Johann Kneissl geweiht. Das Fahrzeug kostete DM 15.000,- und wurde ebenfalls durch einen Grossteil an Geldspenden finanziert; weiter unterstützt wurde die Anschaffung des Fahrzeugs von der Gemeinde Vogtareuth und der Kreisverwaltung. Es wurden insgesamt über 2.100 unentgeltliche Arbeitsstunden, über DM 2.258,- Materialspenden sowie DM 830,- Geldspenden geleistet.

1968 
Am 24. April musste die Zaiseringer Wehr zum Filzenbrand bei Pang ausrücken.
Am 19. September wurde die Feuerwehr zu einem Brandeinsatz beim Braun in Buch gerufen.  

1971 
Durch die Installierung einer Sirene wurde die Alarmierung erheblich verbessert. Es wurden verschiedene Standorte für die Sirene ausprobiert. Das Schulhausdach wurde schliesslich als geeignetster Standort ausgewählt. 

1974 
Ein weiterer Fortschritt der Alarmierung war der Anschluss an die Funkaiarmierung. Am 23. Juni feierte die Zaiseringer Feuerwehr ihr 100-jähriges Gründungsfest. Den Auftakt der Festlichkeiten bildete am Samstag, den 15. Juni, ein Weinfest im Zelt neben dem Gasthaus Hofmüller. Der Festabend mit Totengedenken am Kriegerdenkmal fand am Freitag, den 21. Juni, statt. Am Sonntag, den 23. Juni, um 9.00 Uhr wurde in der Kirche in Zaisering der Festgottesdienst gefeiert. Anschließend führte der Festzug mit den 26 Vereinen durch den Ort. Wegen eines starken Unwetters am 18. August mußte die Zaiseringer Wehr zum Wasserpumpen nach Antwort und am 22. August zum Dachdecken nach Wildenwart bei Prien ausrücken. Im Herbst wurden 3 Handfunkgeräte und das Fahrzeugfunkgerät vom Typ Fug 8b angeschafft.
In diesem Jahr wurde eine Heizung im Feuerwehrhaus installiert. 

1977
Am 13. Januar kam es zu einem tragischen Brandunglück in Buch. Dem 75-jährigen Rentner Josef Mittermaier gelang es nicht mehr, sich rechtzeitig aus dem brennenden Haus zu retten. Die Feuerwehrleute konnten nur noch den verkohlten Leichnam bergen. 

1985 
In einer Aktivenversammlung am 28. Juni stimmten die anwesenden Feuerwehrleute einstimmig dafür, dass der Verein ins Vereinsregister eingetragen wird und damit die Bezeichnung „e.V." führt. 

1987 
Es wurde das zweite Feuerwehrfahrzeug vom Typ LF8 Strasse mit einer tragbaren Pumpe vom Typ TS/8/8 erworben. Hierzu wurde von der Zaiseringer Feuerwehr ein Zuschuss von DM 15.000,- an die Gemeinde Vogtareuth übergeben. Das bisherige Feuerwehrfahrzeug wurde von der Vogtareuther Feuerwehr als Zweitfahrzeug übernommen. 

1988 
Das Feuerwehrhaus wurde erweitert. Dafür leisteten die Aktiven über 1500 freiwillige Arbeitsstunden. Der Umbau war nötig geworden, da die vorgeschriebenen Abstände zum Fahrzeug LF8 Strasse nicht ausreichten.  

1989      
Fünf Funkmeldeempfänger  wurden  angeschafft. Dadurch konnte die Alarmierung wesentlich verbessert werden. 

1994      
Fünf weitere Funkmeldeempfänger wurden erworben. In diesem Jahr kaufte die Feuerwehr einen VW-Kombi, um bei Einsätzen noch effizienter zu sein. Den Kaufpreis von DM 4.300,- sowie die Umbaukosten von DM 4.100,- hat die Feuerwehr aus Eigenmitteln bezahlt. Der Umbau wurde unter der Führung des 2. Kommandanten, Ludwig Summerer, durchgeführt. Die Aktiven leisteten insgesamt 450 Arbeitsstunden unentgeltlich. Der Kombi erhielt die Feuerwehr-Fahrzeugkennung „80/1". 

1996 
Drei weitere Handfunkgeräte wurden angeschafft.

1997 
Der erste Teil der neuen Schutzanzüge „Bayern 2000" wurde an die aktiven Feuerwehrleute ausgegeben.

1998
Aufgrund des Platzmangels im Feuerwehrhaus wurde der alte Schlauchtrog im Innern des Hauses abgerissen. Ein neuer wurde an der Nordseite des Feuerwehrhauses aufgebaut. Ein Mobilfunktelefon wurde für das Feuerwehrfahrzeug LF8 angeschafft. Der zweite Teil der Schutzanzüge „Bayern 2000" wurde für die Aktiven zur Verfügung gestellt. 

 

Quelle: Festschrift zum 125 jährigen Gründungsfest

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